6. Jh. Am Rande der Alpen siedeln Slawen. "Gradec", die kleine Burg, gibt GrätzGretz (später Graz) den Namen.
1128-1129 Erste urkundliche Erwähnung von Graz.
1281 Rudolf von Habsburg bestätigt und erweitert die Grazer Stadtrechte.
1379 Graz wird Residenz der Leopoldinischen Linie der Habsburger.
1453-1493 In der Regierungszeit Friedrichs III. gehört Graz zu den vom Kaiser bevorzugten Residenzen. Er läßt Burg und Dom erbauen.
1553 u.1583 Die Türken vor Graz. Sie wagen keinen Angriff auf die schwerbefestigte Stadt, brennen jedoch Vororte nieder.
1564-1619 Graz ist Residenzstadt Innerösterreichs (Steiermark, Kärnten, Krain, Istrien und Triest).
1571 Im Zuge der Gegenreformation holt Erzherzog Karl II. die Jesuiten nach Graz.
1585 Gründung der Universität, heute Priesterseminar und Teil der Stadtkrone.
1594-1600 Johannes Kepler wirkt in Graz.
1664 Die Türken verlieren die Schlacht bei Mogersdorf, Graz kann nach langer Bedrohung aufatmen. Die Mariensäule am Eisernen Tor erinnert daran.
1714 Endlich erlischt die Pest. Sie war durch zwei Jahrhunderte immer wieder eingeschleppt worden. Graz erlitt etwa 70 Pestjahre, das Landplagenbild am Dom erinnert an Türkennot, Heuschrecken und Pestilenz.
1776 Eröffnung des Schauspielhauses als Nationaltheater.
1784 Aufhebung der Festungswerke durch Kaiser Joseph II.; die Gründerzeit führt zu bewundernswerten Bauleistungen.
1809 Nach vergeblicher Belagerung muß die Schloßbergfestung im Sinne des Schönbrunner Friedens geschleift werden. Der Grazer Handelsstand kauft jedoch Uhrturm und Glockenturm ("Lisl") frei.
1840 Unter Freiherrn Ludwig von Welden beginnt die Bepflanzung des bis dahin kahlen Schloßbergfelsens.
1844 Anschluß an das Südbahnnetz WienTriest.
1859 Tod Erzherzog Johanns. Der populäre Habsburger, genannt der "Steirische Prinz", hat seit 1811 hier gewirkt und sowohl das Landesmuseum Joanneum als auch (fast) alle bedeutsamen Institutionen gegründet.
1863 Erzherzog Franz Ferdinand, ein Neffe von Kaiser Franz Joseph, kommt am 18. Dezember im Palais Ehuenburg, Sackstraße 18, seit 1972 Stadtmuseum, zur Welt. Seine Ermordung am 28. Juni 1918 in Sarajevo wird zum äußeren Anlaß für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges.
1869 Umwandlung des alten Exerzierplatzes zum Stadtpark unter Bürgermeister Moritz Ritter von Franck
1873 Ankauf des Stadtparkbrunnens, der bei der Wiener Weltausstellung 1873 das Zentrum der Rotunde bildet.
1888 Festliche Eröffnung der Technischen Hochschule (Alte Technik), heute Technische Universität.
1890-94 In rund vier Jahren entsteht die weitläufige, imposante Anlage der Karl-Franzens-Universität.
1898-99 Helmer und Fellner erbauen in der Rekordzeit von 18 Monaten das "Grazer Stadttheater", jetzt Opernhaus. Es ist bis heute Sprungbrett für zahlreiche Künstler.
1919 Graz verliert nach dem Ersten Weltkrieg durch die Abtrennung der Untersteiermark wichtiges Hinterland (Vertrag von Saint Germain).
1937 In den von Weinreben und Efeu überwachsenen Resten des einstigen Schloßhauptmanns-Hauses entsteht die Freilichtbühne auf dem Schloßberg. Eröffnung mit Beethovens Fidelio.
1938 Schon im Februar kommt es zu massiven Demonstrationen der Nationalsozialisten. Von den NS-Machthabern in Berlin erhält Graz den Titel "Stadt der Volkserhebung".
1944-45 Schwere Bombenangriffe fordern fast 2.000 Todesopfer, 16 Prozent des Wohnraumes werden zerstört. Die Schloßbergstollen gewähren zeitweise 80.000 Grazern Schutz.
1945 Am 9. Mai besetzen Sowjettruppen die Stadt. Am 23. Juli Übergabe an die britische Besatzungsmacht (Vertrag von Jalta).
1952 Vollendung des Künstlerhauses als Heimstätte der Kunstvereinigungen und der Buchausstellungen, die jährlich das hohe Niveau der Grazer Verlage und des Buchhandels präsentieren.
1955 Nach Abschluß des Vertrages am 15. Mai 1955 verlassen die letzten fremden Soldaten das Land.
1960 Eröffnung des "Forum Stadtpark", vor allem bekannt als Schriftstellerhochburg ("manuskripte").
1963 Gründung der Hochschule für Musik und darstellende Kunst und erste TRIGON-Ausstellung.
1964 Wiedereröffnung des Schauspielhauses nach Restaurierung und Erweiterung.
1967 Im Kulturhaus, 1963 von der Stadt erworben, finden die ersten Ausstellungen statt.
1968 Das Avantgarde-Festival "steirischer herbst" löst die "Grazer Sommerspiele" ab.
1970 Graz besitzt die einzige Jazz-Hochschule Europas.
1972 Die große Aktion der KLEINEN ZEITUNG "Rettet die Grazer Altstadt" löst mit 107.000 Unterschriften eine neue Ära in der Stadtentwicklung aus.
1974 Steirische Akademie über "baukultur"; Verabschiedung des Grazer Altstadtgesetzes im Landtag.
1975 Der in Graz geborene Komponist von Operetten- und Filmmelodien, Robert Stolz, stirbt am 27. Juni.
1976 Gründung des Internationalen Städteforums Graz (ISG), jetzt auch Dokumentationszentrum von EUROPA NOSTRA und ständiges Sekretariat der Europa-Preisträger-Städte.
1978 Jubiläum "850 Jahre Graz" mit Stadtfest der Kirche.
1979 Graz bekommt den "Europapreis" des Europarates. Die Bundespräsidenten Walter Scheel (Deutschland) und Rudolf Kirchschläger (Österreich), besichtigen bei einem "Staatsbesuch im Dom" die neue Klais-Orgel aus Bonn.
1980 Graz erhält im Stadtkern ein Kongreß und Kulturzentrum, den "Grazer Congress".
1981 Karl Böhm, der weltberühmte Dirigent aus Graz (geboren 1894), wird im August 1981 in seiner Heimatstadt begraben.
1984-85 Restaurierung und Ausgestaltung des Grazer Opernhauses (mit Zubauten und Kulissenbrücke).
1985 Gründung des Sommerfestivals "Styriarte", es wird seither von Nikolaus Harnoncourt, einem Sohn der Stadt, von Erfolg zu Erfolg geführt.
1988 Realisierung des "Hauses der Architektur" in der Engelgasse und Gründung der AKADEMIE Graz.
1989-90 Nach den Umwälzungen im Osten und Südosten Europas wird Graz zum Schnittpunkt innerhalb des "cultural city network" (CCN).
1992 Bei archäologischen Untersuchungen unter der Leechkirche wird ein Grabhügel aus der Hallstattzeit (7. bis 4. Jh. v. Chr.) gefunden.
1993 Kulturmonat "Europa '93" - 24. April bis 6. Juni, in Partnerschaft mit Antwerpen, der Kulturhauptstadt 1993.